Unsere Vision
Ein Ort im Wandel – für Natur, Gemeinschaft und neue Wege des Lebens
Ein Ort im Wandel – für Natur, Gemeinschaft und neue Wege des Lebens
Unsere Vision ist es, einen Ort zu schaffen, an dem Natur, Gemeinschaft und Sinn wieder zusammenfinden. Ein Platz, an dem wir als „Hüter des Landes“ Verantwortung übernehmen – nicht nur für ein Stück Erde, sondern für den Wandel einer ganzen Region.
Wir wollen gestörte Ökosysteme heilen, Menschen wieder mit der Natur verbinden – und dadurch auch mit sich selbst und miteinander.
Es geht uns auch darum, das Leben wieder voll zu spüren: die Jahreszeiten, den Geschmack frischer Früchte, das Rauschen der Bäume, die Kraft einer Gemeinschaft, die etwas aufbaut.
Magic Mountain ist dafür die Keimzelle. Von hier aus soll sich Regeneration ausbreiten – im Monchique-Gebirge und darüber hinaus. Genau deshalb trägt unser Verein den Namen Magic Mountains im Plural: Wir denken über dieses Grundstück hinaus und wollen viele weitere Orte schützen, regenerieren und verbinden.
Wir sehen diese Vision als mutigen Sprung – raus aus dem Hamsterrad, hinein in ein Leben, das Sinn macht. Für uns. Für die Natur. Für alle, die Teil dieses Wandels werden wollen.
Die Idee für diesen Weg kam nicht nur aus dem Kopf – sie kam aus einem Gefühl.
Ein Gefühl, das uns mitten im Monchique-Gebirge erwischt hat.
Wir hatten uns längst in die wilde Costa Vicentina verliebt – in ihre Strände, die unberührte Küste, das Gefühl von Weite. Doch je weiter wir ins Landesinnere fuhren, desto mehr änderte sich das Bild: endlose Reihen von Eukalyptusbäumen. Eine monotone, stille Landschaft.
An einem Tag verfuhren wir uns und verbrachten Stunden in diesem „Wald“. Kein Vogelruf, kein Rascheln im Unterholz, nur trockener Boden, schweigende Bäume und das unsichtbare Ziehen an einem Grundwasserspiegel, der immer weiter sinkt. Diese Fahrt hat uns erschüttert. Sie war nicht nur ein Umweg, sie war ein Augenöffner. Was hier zerstört wurde, regeneriert sich nicht von allein – und die Zeit, es aufzuhalten, läuft uns davon.
Das hat uns richtig getroffen. So sehr, dass wir uns fragten:
Wollen wir in einer Landschaft leben und arbeiten, die so aus dem Gleichgewicht geraten ist?
Doch genau das ist der Punkt: Wenn wir Wandel wollen, müssen wir dort anfangen, wo er dringend gebraucht wird.
Das Monchique-Gebirge im Süden Portugals ist eine der ökologisch am stärksten gestörten Regionen des Landes. Heute bestehen bis zu 72 % der Waldfläche aus Eukalyptus-Monokulturen – importierte Bäume, die für die Zellstoffindustrie gezüchtet wurden.
Diese Monokulturen:
2018: Einer der schlimmsten Waldbrände Portugals verwüstete große Teile der Region. Tausende Hektar wurden zerstört, viele Tiere und Pflanzen ausgelöscht, Menschen verloren ihr Zuhause.
Gleichzeitig verschärfen Landflucht und Verbuschung durch invasive Arten (z. B. Akazien) das Problem. Immer mehr Flächen werden von Konzernen für industrielle Nutzung beansprucht – ohne Rücksicht auf Artenvielfalt oder langfristige Resilienz.
Drei Methoden – ein Ziel: Die Rückkehr zu einer Landschaft, die lebt, atmet, nährt und schützt. In ihrer Kombination eröffnen Permakultur, Agroforst und Waldumbau einen ganzheitlichen Weg in eine Zukunft, in der Mensch und Natur sich gegenseitig stärken.
Permakultur – Gestalten im Einklang mit der Natur
Permakultur ist mehr als eine Anbaumethode – sie ist ein ganzheitliches Gestaltungskonzept, das auf den Prinzipien von Vielfalt, Selbstregulation und funktionalen Beziehungen basiert. Ziel ist es, dauerhafte, resiliente Systeme zu erschaffen, in denen alles miteinander vernetzt ist: Pflanzen, Tiere, Menschen, Wasser, Gebäude und soziale Strukturen.
In der Permakultur erfüllt jedes Element mindestens drei Funktionen – und jedes Bedürfnis wird durch mehrere Elemente gedeckt. Es entsteht ein intelligentes, sich selbst regulierendes System, das mit der Zeit immer stabiler und produktiver wird.
Was das für unser Projekt bedeutet:
Permakultur bedeutet für uns auch: ein Ort zum Leben, Lernen und Wachsen. Es ist der Rahmen, in dem Mensch und Natur in gegenseitiger Wertschätzung koexistieren – und ein Modell, das andere inspirieren kann.
Synthropischer Agroforst
Der syntropische Agroforst geht einen Schritt weiter als klassische Agroforstsysteme. Er basiert auf der Idee der beschleunigten natürlichen Sukzession – also der gezielten Unterstützung von Waldentwicklungsprozessen in gestörten Ökosystemen.
Statt ein festes System zu „bauen“, gestalten wir Pflanzabfolgen, die sich im Laufe der Zeit wandeln und regenerieren – wie ein natürlicher Wald, nur schneller und ressourcenschonender.
Wie wir das konkret umsetzen:
Das Besondere am syntropischen Ansatz: Er arbeitet mit Dynamik statt Kontrolle. Die Systeme verändern sich ständig, folgen aber einem durchdachten Muster – mit dem Ziel, Produktivität, Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit gleichzeitig zu steigern.
Für uns ist Agroforst nicht nur eine landwirtschaftliche Methode – sondern ein Prozess der aktiven Heilung und ein Beitrag zur Resilienz kommender Generationen.
Waldumbau – Vielfalt statt Monokultur
Der Waldumbau ist unser regenerativer Ansatz für jene Flächen, die heute stark von Monokulturen (v. a. Eukalyptus) oder invasiven Arten wie Akazie dominiert werden. Dabei setzen wir nicht auf radikale Rodung, sondern auf sanfte, intelligente Transformation.
Statt tausende Setzlinge zu pflanzen, arbeiten wir mit der Logik der natürlichen Sukzession: Kleine, gezielt platzierte Inseln mit heimischen Arten werden gesät oder gepflanzt – darunter Baumarten wie Erdbeerbaum (Medronho), Stein- oder Korkeiche, Kastanie und Lorbeerarten. Sie schaffen Schatten, verbessern das Mikroklima und regen die Natur an, selbst nachzuziehen.
Unsere Strategie:
Unser Ziel ist kein Urwald, sondern ein resilientes, vielfältiges Mosaik aus Wald, Offenland und Übergangszonen – ein System, das Feuer, Trockenheit und Biodiversitätsverlust besser standhält als alles, was wir heute auf vielen Flächen vorfinden.
„Wo sich zwei verschiedene Ökosysteme begegnen, ist das Leben am vielfältigsten – und die Erträge am höchsten.“
— Bill Mollison, Begründer der Permakultur
Eukalyptus ist nicht heimisch, fördert Brände und laugt den Boden aus. Wir wollen den Bestand nach und nach zurückdrängen – durch gezielten Waldumbau mit heimischen Arten. So entsteht ein feuerresistenter, vielfältiger Mischwald.
Die steilen Hänge müssen stabilisiert werden. Mit Swales und Agroforstsystemen verbessern wir den Wasserrückhalt, stoppen Erosion und fördern fruchtbaren Boden. Hier wächst in Zukunft ein dynamisches, regeneratives Anbausystem.
Die alten Lehmhäuser sind einsturzgefährdet – aber voller Potenzial. Wir renovieren sie behutsam mit natürlichen Materialien wie Stampflehm und Holz. So entstehen Räume für Begegnung, Lernen und Leben.
Unsere Quellen sind kostbar. Wir schützen sie durch Bepflanzung, Erosionsschutz und kluge Wasserführung – und speichern das Wasser für Trockenphasen. Wasser ist die Grundlage jedes lebendigen Systems.
Die alten Terrassenflächen liegen brach und verbuschen. Wir stellen sie frei, legen Gärten in Mischkultur an und bringen Vielfalt zurück. So entstehen essbare Landschaften – schön, produktiv und widerstandsfähig.
Ein Teil des Geländes besteht bereits aus wilden, halboffenen Waldflächen mit Korkeichen, Erdbeerbäumen & Co. Wir schützen diese Rückzugsorte und fördern zusätzliche Vielfalt – als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen.
Der Bach ist zugewachsen und führt oft kaum noch Wasser. Wir stellen ihn frei, renaturieren den Verlauf und schaffen Orte zum Innehalten. Wasser bedeutet Leben – und der Bach soll wieder fließen.
8. Gemeinschaftsfläche & Lernort
Hier entsteht unser Herzstück: ein Platz für Kurse, Workshops und gemeinschaftliches Leben. Ein Ort des Austauschs – für alle, die lernen wollen, wie echter Wandel geht.